Zwischen Aufbruch und Zweifel

Veränderung – Eine Einladung, die wir nicht ignorieren können
Veränderung. Sie taucht immer wieder auf. Mal schleicht sie sich heimlich in unser Leben, mal steht sie unvermeidlich vor uns, wie eine Kreuzung, an der wir nicht vorbeikommen.
Neulich in einer Teambesprechung spürte ich sie erneut. Mein Notizbuch lag vor mir, voller Fragen und Ideen, doch in meinem Bauch machte sich dieses bekannte, drückende Gefühl breit. Es erinnerte mich an frühere Momente, in denen ich vor einem Wendepunkt stand.
Dieses Mal war jedoch etwas anders. Nach all den kleinen und großen Schritten, die mich hierhergebracht hatten, spürte ich nicht nur Unsicherheit – sondern auch Freiheit. Zum ersten Mal fühlte ich: Ich darf entscheiden.
Als meine Teampartnerinnen mich fragten: „Wie stellst du dir die Blogartikel vor?“ durchzuckte mich plötzlich eine Erkenntnis: Jetzt ist der Moment, meinen Traum zu leben. Den Traum, zu schreiben – wirklich zu schreiben.
Der Mut, die Tür zu öffnen – und die Angst, die bleibt
Dieser Moment – zwischen Freude und Unsicherheit – ließ mich nicht mehr los. Wie fülle ich diesen Traum jetzt mit Leben?
Der Gedanke, meine Leidenschaft in mein berufliches Wirken zu verwandeln, fühlte sich zunächst überwältigend an. Alte Muster meldeten sich zu Wort, Zweifel schlichen sich ein. Kann ich das wirklich?
Und dann geschah in dieser Besprechung etwas, das mich tief berührte. Zum ersten Mal spürte ich im Berufsfeld echtes Interesse – nicht nur an meiner Arbeit, sondern an mir und meinem Traum.
Ein Bild formte sich in meinem Kopf: Ich stand vor einer weit geöffneten Tür. Alles war bereit. Dennoch hielt mich eine letzte Schwelle zurück. „Jetzt ist der Moment.“ Dieser Gedanke traf mich wie ein klarer Lichtstrahl in der Dämmerung – unübersehbar und doch sanft. Aber mein Fuß blieb unbewegt.
Plötzlich war sie wieder da – die Angst. Was, wenn ich scheitere? Was, wenn meine Träume sich in der Realität ganz anders anfühlen? Dieses Wechselbad der Gefühle – Euphorie, Zweifel, inneres Chaos – ließ mich innehalten. Veränderung ist kein einfacher Weg. Sie fordert Mut und Vertrauen. Sie verlangt, Kontrolle abzugeben und sich auf das einzulassen, was noch unsichtbar ist.
Die Reise der Veränderung – Ein Weg durch Zweifel, Abschied und Neubeginn.
Während ich dort saß, mit all meinen Notizen und dieser Mischung aus Vorfreude und Angst, spürte ich, dass ich auf etwas Größeres zurückblicken musste.
Ich hatte diesen Moment nicht zufällig erreicht – er war das Ergebnis vieler kleiner Schritte, Zweifel und Entscheidungen. Und plötzlich erinnerte ich mich an eine Übung aus einem meiner Coachings – die Lebenslinie.
Erkenne, was dich zurückhält – und was dich stärkt
Ich zeichnete meine Lebenslinie und hielt an Wendepunkten inne. Eine Situation ließ mich dabei besonders aufhorchen – der Umzug kurz vor meiner Einschulung. An die genauen Gefühle von damals konnte ich mich nicht mehr erinnern.
Doch während der Übung überkam mich plötzlich eine Welle von Angst und Unsicherheit, die mich tief berührte.
Mir wurde klar, dass dieser Moment – so früh in meinem Leben – mich geprägt haben musste. Dass die Veränderung damals vielleicht so beängstigend war, dass sie unbewusst bis heute meine Schritte beeinflusste.
Und genau diese Erkenntnis half mir, meine Glaubenssätze zu hinterfragen: War Veränderung wirklich ein Verlust? Oder könnte sie auch ein Gewinn sein?
Zum ersten Mal fühlte ich, dass ich meinen Lebensrucksack neu packen durfte – mit Vertrauen, Mut und der Freude am Neuen.
Vom Zweifel zum Aufbruch – Schritte auf meinem Weg
Wenn das Alte nicht mehr passt – die Einladung zum Neuanfang
Veränderung ist selten einfach, aber immer eine Einladung, das eigene Leben bewusst zu gestalten.
Für mich begann diese Reise nicht mit einem großen Knall, sondern eher mit einem Kribbeln – einem Gefühl, das mich in ruhigen Momenten heimsuchte. Es war wie ein Stein im Schuh, den man anfangs ignoriert, bis er schließlich zu drücken beginnt.
Ich war gereizt und unzufrieden – ein Gefühl, das ich aus meiner Ausbildung als Erzieherin schon kannte. Der Beruf, den ich einst liebte, fühlte sich plötzlich falsch an. Mein Körper und Geist sendeten mir deutliche Signale: „So geht es nicht weiter.“
Nach Jahren des Grübelns traf ich eine bewusste Entscheidung: Es musste sich etwas ändern. Ich begann mit Fortbildungen und Coachings, um neue Perspektiven zu gewinnen.
Im freien Fall – und doch auf dem Weg zum Ziel
Es gab Momente, in denen ich mich wie auf einer Brücke fühlte – zwischen zwei Ufern. Hinter mir das Vertraute, vor mir das Unbekannte.
Manchmal spürte ich den Wunsch, in meinen alten Beruf zurückzukehren, besonders wenn das Neue nicht sofort funktionierte. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich weitergehen musste.
Ich lernte, mir selbst mehr zuzutrauen und die Freude an kleinen Schritten zu entdecken. Diese Zwischenzeit war eine Gelegenheit, mich neu kennenzulernen und meinen Traum, zu schreiben, klarer zu formulieren.
Es war ein bittersüßer Prozess, der mir half meine Entwicklung zu würdigen. Ich erlaubte mir, meinen Schmerz zu spüren, und schuf Rituale, um bewusst Abschied zu nehmen.
Ankommen bei dir – und weitergehen
Mit der Zeit begann sich die Veränderung wie ein natürlicher Teil meines Lebens anzufühlen.
Das Schreiben brachte mir Freude und erfüllte mich – aber es war auch herausfordernd, eine Struktur zu finden und dranzubleiben. Es war wie ein Tanz zwischen Freiheit und Disziplin.
Auch wenn nicht täglich eine Idee für einen Artikel da war, setzte ich mich ans Laptop oder nahm mein Notizbuch zur Hand. Ich erlaubte mir, den Prozess zu genießen – nicht perfekt, aber echt.
Und dann kamen die Momente, die mich innehalten ließen. Ich erinnere mich, wie ich nach einer langen Schreibsession mein Wohnzimmer mit Konfetti auf dem Boden und einem breiten Lächeln im Gesicht betrat.
Heute weiß ich: Veränderung fordert uns heraus, aber sie belohnt uns auch mit der Möglichkeit, uns selbst neu zu entdecken.
Und jetzt frage ich dich:
Wann war das letzte Mal, dass du dich wirklich lebendig gefühlt hast? Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du nicht scheitern kannst?
Veränderung beginnt in dir – und wartet auf deinen ersten Schritt
Vielleicht hörst du diesen Ruf auch. Vielleicht spürst du, dass da mehr auf dich wartet – auch wenn der Weg dorthin noch unsicher scheint.
Und genau da beginnt es: mit dem Mut, diesen Ruf nicht zu überhören. Mit dem Vertrauen, dass du alles in dir trägst, was du brauchst, um die nächste Tür zu öffnen.
Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht allein gehen möchtest, dann lade ich dich ein, dich umzusehen – in Gemeinschaften wie DoWhatYouLove. Denn manchmal ist es genau dieser Austausch, der uns den Rücken stärkt und uns hilft, weiterzugehen.
Deine Anne-Marie
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